Größere mittelständische Unternehmen tragen mit ihrer Forschung und ihren Innovationen wesentlich zum hiesigen Exporterfolg bei. Doch der ist in Gefahr, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Zwar steigt die Zahl der Mittelständler seit Jahren stark an, aber die Firmen verlieren an Innovationskraft.

Hidden Champions: Verliert der Mittelstand an Innovationskraft?

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Größere mittelständische Unternehmen tragen mit ihrer Forschung und ihren Innovationen wesentlich zum hiesigen Exporterfolg bei. Doch der ist in Gefahr, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Zwar steigt die Zahl der Mittelständler seit Jahren stark an, aber die Firmen verlieren an Innovationskraft.

Das Land des Mittelstands – diesen Ruf verdankt Deutschland vor allem der wirtschaftlichen Stärke größerer Mittelständler, die 250 bis 3.000 Mitarbeitern beschäftigen. In solchen Unternehmen arbeiten in Deutschland rund 8,5 Millionen Menschen. Im Verarbeitenden Gewerbe stellen sie rund 43 Prozent aller Arbeitsplätze. Ein Grund dafür: Die Zahl dieser Mid Caps ist in den vergangenen 15 Jahren um mehr als ein Drittel auf inzwischen fast 13.700 gestiegen. Viele von ihnen sind als „Hidden Champions“ Marktführer in ihrer Sparte; sie bilden das Bindeglied zwischen den KMU mit weniger als 250 Beschäftigten und Großunternehmen wie Daimler oder Siemens.

Doch die Innovationskraft dieser oft hochspezialisierten Firmen nimmt seit Jahren ab, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit gerät in Gefahr. Und nun droht auch noch ein sich verschärfender Fachkräftemangel. „Es gibt deutliche Warnsignale“, sagt Klaus-Heiner Röhl vom Institut der deutschen Wirtschaft. Denn die Wirtschaftspolitik der EU und des Bundes wird den Firmen nicht gerecht. Größere Mittelständler werden zumeist pauschal den Großunternehmen zugerechnet und der gleichen Regulierung unterworfen – etwa beim 2017 eingeführten Auskunftsanspruch zur Entgeltgleichheit. Dabei ähneln sie mit ihren Strukturen und finanziellen Möglichkeiten oft eher KMU. Die Politik schnüre ihnen langsam die Luft ab, bemängelt der Wissenschaftler.

Der Begriff „Hidden Champions“ geht auf die Forschungsarbeit von Prof. Dr. Herrmann Simon. Er ist zugleich Founder & Chairman von Simon-Kucher & Partners. Dass die nächste Bundesregierung die Förderung von Hidden Champions in den Koalitionsvertrag verankert hat, freute Simon sichtlich. Auf LinkedIn postete er : „Hidden champions in the CDU-CSU-SPD-Coalition treaty Berlin, February 2018.“

Die Zahl der innovativen Mittelständler sinkt seit einigen Jahren. So zeigen Studien, dass 2015 nur noch rund zwei Drittel der Mid Caps mit bis zu 1.000 Mitarbeitern regelmäßig neue Prozesse und Produkte einführen. Fünf Jahre zuvor waren es noch rund 75 Prozent. Bei kleineren Unternehmen liegt der Wert inzwischen sogar nur noch bei 62 Prozent, zuvor waren es 72 Prozent.

Entscheidend ist die steuerliche Forschungsförderung

Um die Unternehmen zu fördern, sollte die Politik die Verwaltung digitaler aufstellen, um Genehmigungsverfahren – zum Beispiel für neue Fabrikgebäude – schneller abwickeln zu können. Zudem sollte bei neuen Gesetzen verpflichtend geprüft werden, welche Folgen diese für Mid Caps und KMU haben. „Entscheidend ist aber vor allem die steuerliche Forschungsförderung, die die zukünftige Bundesregierung zügig umsetzen sollte. Sie muss auch für die Mid Caps eingeführt werden und darf nicht allein auf KMU fokussiert sein“, erklärt Röhl. Nur so können diese die notwendigen Investitionen für die digitalisierte Industrie 4.0 stemmen. (iw koeln/iovolution)

Eine Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Rahmen des Innovationsindikators 2015 ergab, dass es in Deutschland derzeit rund 1.600 mittelständische Weltmarktführer gibt. Doch die meisten dieser „globalen Spezialisten“ sind sehr klein: Im Mittel haben sie weniger als 300 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von unter 100 Millionen Euro.

Quelle: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW), Februar 2016

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