Google hat mit seiner neuesten KI-Assistenz die Welt verblüfft. Eine Maschine mit menschlicher Stimme hat einen Friseurtermin für ihren Nutzer gebucht. Wo steht Deutschland in Sachen Künstlicher Intelligenz? Dazu hat der Verband Deutscher Ingenieure (VDI) seine Studie vorgestellt.

Künstliche Intelligenz: Wird Deutschland von USA und China abgehängt?

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Google hat mit seiner neuesten KI-Assistenz die Welt verblüfft. Eine Maschine mit menschlicher Stimme hat einen Friseurtermin für ihren Nutzer gebucht. Wo steht Deutschland in Sachen Künstlicher Intelligenz? Dazu hat der Verband Deutscher Ingenieure (VDI) seine Studie vorgestellt.

„Künstliche Intelligenz ist deshalb so wichtig, weil sie zukünftig die Grundlage für die Realisierung von hochautomatisierten beziehungsweise autonomen Systemen ist“, sagt Ralph Appel. Er ist Direktor des Verbands Deutscher Ingenieure (VDI). Die Entwicklung dieser Systeme, wie etwa in der Mobilität, im Smarthome oder in der industriellen Produktion, sei ohne Künstliche Intelligenz (KI) nicht möglich.

Sie zähle deshalb aus Sicht des VDI zu den Schlüsseltechnologien der kommenden Jahre. „KI ist der nächste logische Schritt im Rahmen der digitalen Transformation und sie wird daher zunehmend auch ein Feld für Ingenieurinnen und Ingenieure“, so Appel.

Der größte deutsche Ingenieurverein präsentierte dazu auf der Messe die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter 900 Mitgliedern. Die Ergebnisse belegen sehr deutlich, dass der Einsatz von KI in der deutschen Industrie noch in den Kinderschuhen steckt: Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, KI derzeit lediglich zur Analyse von Daten zu nutzen. Dieses Bild verschiebt sich jedoch bei einem Blick in die nahe Zukunft.

Führende KI-Nationen: Deutschland hinter USA und China

Insgesamt gelangt die Studie, dass die Befragten ein hohes Potenzial der KI für die Digitalisierung der heimischen Industrie sehen. Dies gilt im Besonderen für den Bereich “Dialog Mensch und Maschine”, so die Autoren der Studie. Allerdings schätzen die Befragten, dass Deutschland gegenüber den USA und China aufholen muss.

Kurt Bettenhausen, Vorsitzender des interdisziplinären VDI-Gremiums Digitale Transformation, analysierte den Teil der Umfrage, in der sich die Befragten zur Situation in ihren Unternehmen äußern. „Hinsichtlich der Grundlagen ist Deutschland bei KI gut aufgestellt. Fehlende Digitalisierung in der Produktion verhindert den Einsatz von KI-Technologien. Digitalisierung und KI sind überwiegend nicht Chefsache“, so Bettenhausen in seiner Einschätzung. Knapp 64 Prozent gaben an, dass die Voraussetzungen zur Nutzung von KI fehlen würden. Ein in dieser Ausprägung überraschendes Ergebnis sei, dass Industrie 4.0 noch nicht überall ausreichend einbezogen und umgesetzt sei, folgert Bettenhausen weiter.

Deutschland aber führend im Bereich der KI-Forschung

Eindeutig fiel die Bewertung bei der Bedeutung des Technologiestandorts Deutschland in Sachen KI aus. Bettenhausen: „Die USA ist die führende KI-Nation, so urteilen 80 Prozent der Befragten, gefolgt von China (55 Prozent). Deutschland landet mit 30,4 Prozent auf Platz drei.“ Deutschland brauche sich aber trotzdem nicht zu verstecken, denn es gebe drei Bereiche, in denen eine führende Rolle gesehen werde: der Forschung im Bereich der KI, der Anwendung von KI in der Robotik und der Anwendung von KI im Rahmen des automatisierten bzw. des autonomen Fahrens.

Wo sich die KI-Forschung aktuell befindet, vermittelte der Google-Chef Sundar Pichai. Auf der jüngsten Entwickler-Konferenz I/O seines Unternehmens stellte er einem begeisterten Publikum die KI-Assistenz “Google Duplex” vor. An zwei Beispielen zeigte die KI, wie sie einen realen Friseurtermin für ihren Nutzer buchte. Sie hörte sich wie ein Mensch an, reagierte auf Nachfragen und überbrückte mit so genannten Verzögerungslauten, auch bekannt als “ähm”.

Kritiker werfen ein, dass Google Duplex nicht der große Durchbruch ist, den viele dafür halten. Peter Voss, ein Futurist aus den USA, schreibt in seinem Blog, dass die Google KI-Assistenz den Turing-Test nicht bestehen würde. Der Aufbau des Experiments ist einfach wie genial: zwei reale Personen und eine KI führen gemeinsam ein Gespräch. Jeder muss die anderen davon überzeugen, dass er ein echter Mensch ist. Der Proband muss hiernach entscheiden, welcher der beiden Gesprächspartner eine Maschine oder ein Mensch war.

Die Buchung eines Friseurtermins stellt einen engen sozialen Kontext dar, in dem eine eingeschränkte Zahl an Gesprächsszenarien stattfinden können. Beim Turing-Test findet eine fortdauernde Konversation zu einem beliebigen Thema statt, auf das eine KI, wahrscheinlich auch Google Duplex, sich nicht vorbereiten können. Voss folgert daraus, dass Google Duplex eher der zweiten Welle der KI zugeordnet werden kann. Dort kommen statistikbasierte Deep Learning-Software, die in der Regel nicht in Echtzeit lernen und im Vorfeld “trainiert” werden müssen. (vdi/iovolution)

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