Eine aktuelle Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gelangt in Sachen Digitalisierung zu zweischneidigen Erkenntnissen: einerseits habe sich die Arbeitswelt durch Computertechnik und Roboter nicht grundlegend verändert, andererseits existiere aus Sicht von Betriebsräten kritische Entwicklungen.

Gewerkschaften: Betriebsräte entdecken Digitalisierung

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Eine aktuelle Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gelangt in Sachen Digitalisierung zu zweischneidigen Erkenntnissen: einerseits habe sich die Arbeitswelt durch Computertechnik und Roboter nicht grundlegend verändert, andererseits existiere aus Sicht von Betriebsräten kritische Entwicklungen.

Darüber hinaus werden neue Möglichkeiten, mit denen Arbeit und Familienleben leichter vereinbart werden könnten, in vielen Betrieben bislang nicht genutzt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Wenn Roboter gefährliche, anstrengende, schmutzige Arbeiten übernehmen oder Programme nervenraubende Routinejobs erledigen, ist die Sache klar: Der technische Fortschritt ist für die Beschäftigten ein Gewinn. Solche Beispiele werden auf der Computermesse Cebit sicher eine große Rolle spielen. Doch es gibt auch Schattenseiten, wie die WSI-Befragung von Betriebsräten offenbart.

So gehört computergestützte Rationalisierung in den meisten Betrieben seit geraumer Zeit zum Alltag. „Sie ist eine Entwicklung, die Betriebsräte seit längerem beobachten und begleiten“, schreibt Dr. Elke Ahlers, die für ihre Studie die WSI-Betriebsrätebefragung 2016 ausgewertet hat. Sie ist repräsentativ für mitbestimmte Betriebe aus allen Branchen mit mehr als 20 Beschäftigten.

Zwar hätten die wesentlichen von Arbeitnehmervertretern zu beackernden Problemfelder – Arbeitsverdichtung und zu wenig Personal – keineswegs immer mit der Digitalisierung zu tun, so Ahlers. Dennoch zeigten die Ergebnisse der Betriebsrätebefragung, dass neue Technologien die Arbeitsbedingungen und -organisation stark beeinflussen.

Finanzdienstleister und Versicherer als Verlierer der Digitalisierung

Kaum eine Firma kommt ohne Computer aus: In 98 Prozent der Betriebe wird mit dem Internet gearbeitet, 88 Prozent setzen Diensthandys ein, 50 Prozent Tablets. 38 Prozent führen elektronische Personalakten, ein Drittel nutzt Social Media und ein Fünftel Roboter. Wobei Letztere nur in sechs Prozent der Fälle die menschliche Arbeit komplett ersetzen, in 14 Prozent der Betriebe aber als Unterstützung der Beschäftigten wahrgenommen werden.

In beinahe jedem dritten Betrieb ist es „verbreitet“ oder „sehr verbreitet“, dass Arbeit durch Computer erfasst wird, rund 20 Prozent arbeiten mit computergesteuerten Zeit- oder Kennziffernvorgaben, ebenso viele haben virtuelle Dienstbesprechungen oder Videokonferenzen. Gerade die Finanzdienstleistungen und Versicherungen erweisen sich der Betriebsrätebefragung zufolge „im Branchenvergleich als ein Verlierer der Digitalisierung“. Hier haben neue Computersysteme zwischen 2011 und 2016 in jedem dritten Betrieb Jobs gekostet. 87 Prozent der Betriebsräte von Banken und Versicherungen konstatieren eine Zunahme der Arbeitsintensität in den vergangenen Jahren. Das sind neun Prozentpunkte mehr als in der Gesamtwirtschaft, wo 78 Prozent eine Verdichtung konstatieren.

Zudem verringert die fortschreitende digitale Kontrolle der Arbeit im Finanzsektor die Autonomie vieler Beschäftigter empfindlich. 54 Prozent der Betriebsräte in dieser Branche berichten von computergesteuerter Überwachung der einzelnen Arbeitsschritte – beispielsweise in Call-Centern. Im Durchschnitt aller Branchen sind es 32 Prozent. Dennoch verweisen die befragten Betriebsräte nicht nur auf die schlechten Seiten der Digitalisierung.

Während es nach Auskunft der Arbeitnehmervertreter in 16 Prozent aller Betriebe zu technologisch bedingtem Personalabbau kam, verzeichneten 36 Prozent einen Stellenzuwachs. In 36 Prozent der Betriebe führte der technische Fortschritt zu Versetzungen von Beschäftigten und in 19 Prozent zur Auslagerung von Aufgaben. (hans-böckler-Stiftung/iovolution)

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