Der Fachkräftemangel ist längst kein unbekanntes Phänomen. Trotzdem wird er akut. Verschiedene Experten warnen, dass der Kampf um Talente sich in den kommenden Jahren verschärfen wird. Besonders MINT-Fächer stehen vor Engpässen.

Fachkräftemangel: Der Wettbewerb um Fachkräfte wird sich verschärfen

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Der Fachkräftemangel ist längst kein unbekanntes Phänomen. Trotzdem wird er akut. Verschiedene Experten warnen, dass der Kampf um Talente sich in den kommenden Jahren verschärfen wird. Besonders MINT-Fächer stehen vor Engpässen.

Eine aktuelle Befragung des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie von April 2018 bestätigt, dass der Fachkräftemangel im für die Elektroindustrie besonders wichtigen MINT-Bereich weiter hoch ist. Zudem fehlt es nach wie vor an weiblichen MINT-Kräften.

„So gut wie alle Branchenunternehmen haben derzeit Schwierigkeiten, ihren Bedarf an Mitarbeitern aus dem MINT-Bereich über den deutschen Arbeitsmarkt zu decken“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Bei jeder dritten akademischen MINT-Stelle dauert es bis zu einem halben Jahr, bis sie neu besetzt werden kann.

Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln aus dem vergangenen Jahr bestätigt Gontermann in seiner Einschätzung. Am häufigsten fehlen Fachkräfte mit Berufsausbildung, insbesondere in Pflege, Handwerk sowie technischen Berufen, so die IW-Studie. Auch Arbeitskräfte mit Fortbildungs- oder Studienabschluss werden dringend gesucht, vor allem in Gesundheits- und MINT-Berufen.

Fachkräftemangel in Baden-Württemberg sehr stark

Die Forscher des Instituts der Deutschen Wirtschaft führten dabei an, dass die Situation je nach Region sehr unterschiedlich ausfällt. In Baden-Württemberg werden inzwischen 83 Prozent aller Stellen in Engpassberufen ausgeschrieben, in Berlin sind es nur 38 Prozent. Die größte Verschlechterung der Fachkräftesituation gab es in Thüringen und Rheinland-Pfalz. „Insbesondere in ländlichen Regionen fehlt es an Nachwuchskräften, um die zunehmenden Renteneintritte zu kompensieren“, sagt IW-Experte Alexander Burstedde. „In den kommenden Jahren wird sich der Wettbewerb um Fachkräfte weiter verschärfen und damit auch über die Zukunft ganzer Regionen entscheiden.“

Die ZVEI-Befragung gelangt über die Dringlichkeit des Fachkräftemangels hinaus zu weiteren Ergebnissen. So weise die Elektroindustrie nur eine geringe Frauenquote bei den MINT-Beschäftigten aus. Der Anteil der weiblichen MINT-Kräfte beträgt lediglich elf Prozent; etwa die Hälfte von ihnen verfügt über einen akademischen Abschluss.

Bildung, Diversity, Inklusion und Zuwanderung als Gegenmaßnahmen

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels kommt nach Ansicht des ZVEI der Bildungspolitik eine entscheidende Rolle zu. Daher wurde auf Initiative des ZVEI und der Automatisierungsbranche vor genau fünf Jahren der Verein New Automation gegründet, der sowohl die schulische als auch die universitäre Ausbildung im Bereich der Automatisierung fördert und für Technik begeistern soll. Außerdem hat der ZVEI erst kürzlich mit weiteren Verbänden eine Teilnovellierung der Berufsausbildung erarbeitet, um mehr digitales Know-how in die Ausbildung zu integrieren. Die vom ZVEI befragten Unternehmen arbeiten heute nahezu alle mit Schulen und Hochschulen zusammen, um MINT-Kräfte anzuwerben.

„Ältere MINT-Kräfte länger im Beruf zu halten sowie Anreizmodelle zu entwickeln, um MINT-Kräfte an die Unternehmen zu binden, sind weitere Strategien, die jeweils sechs von sieben Firmen einsetzen“, so Dr. Gontermann. Drei von vier Unternehmen werben gezielt Fachkräfte im Ausland an, wobei 77 Prozent der Firmen hier nicht daran glauben, dass ein Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz die Lösung wäre.

Arbeitgeber in Städten setzen auf internationale Fachkräfte

Diese Empfehlungen werden von den Forschern des Instituts der Deutschen Wirtschaft ebenfalls geteilt. Allerdings sehen sie über diese Maßnahmen hinaus die qualifizierte Zuwanderung als geeignetes Mittel, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Vor allem Arbeitgeber in den Städten setzen zunehmend auf internationale Fachkräfte. Da diese im Durchschnitt deutlich jünger sind als ihre deutschen Kollegen, mildern sie zugleich die Folgen des demografischen Wandels. (zvei/iw koeln/iovolution)

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