Cloud, Künstliche Intelligenz und Data Literacy sind drei Trends, deren Bedeutung für Business Intelligence und Analytics zunehmen wird. Davon ist Michael Vetter, Geschäftsführer der Iodata GmbH, die auch iovolution.de herausgibt, überzeugt. Der enge Austausch mit Kunden zeigt ihm, dass der Hype um KI enden wird und die Zeit für griffige Konzepte gekommen ist.
Herr Vetter, bevor wir uns den anstehenden Trends im 2020 zuwenden, möchte ich mit Ihnen erst einmal das abgeschlossene Jahr betrachten: welche Themen haben 2019 dominiert?
Aus meiner Sicht gab es drei Themen, die nicht nur das vergangene Jahr bestimmt haben. Sie werden uns auch in diesem Jahr und wahrscheinlich darüber hinaus beschäftigen.
Und welche drei Themen sind das?
Der Themenkomplex “Cloud” gehört ganz wesentlich dazu. In den vergangenen Jahren gab es viele Bedenken gegenüber dieser Technologie. Die Sorge, dass Unternehmen die Hoheit über die eigenen Daten verlieren könnten, war sehr groß.
Und das war 2019 ganz anders?
Es gab 2019 nach wie vor Bedenken, und diese Bedenken werden auch 2020 noch existieren, aber das Vertrauen der Unternehmen und der Entscheider gegenüber Cloud-Systemen wurde spürbar größer.
Was ist der Grund dafür?
Naja, ganz sachliche Gründe. Die Menge der Daten wächst extrem schnell. Auch die Nutzung dieser Daten innerhalb eines Unternehmens nimmt zu. Die Cloud-Technologie stellt eine praktikable Lösung dar, um sowohl die Menge der Daten zu beherrschen und ihre Datenqualität sicherzustellen als auch die die agile Nutzung dieser Daten durch die Mitarbeiter zu gewährleisten.
Agile Nutzung, das müssen Sie kurz ausführen?
Damit meine ich, die dezentrale und zeitlich unabhängige Abfrage der Daten durch die Mitarbeiter. Statt wöchentliche Rapports am Anfang einer Woche, müssen Entscheidungs- und Funktionsträger in Unternehmen in der Lage sein, auf Bedarf die Daten und Informationen abzufragen. Diese neue Geschwindigkeit schafft schlicht Wettbewerbsvorteile.
Wer Cloud hört, denkt oft oft an Hacker und Cyberkriminalität. Wie wichtig ist Cybersicherheit in diesem Kontext?
Sehr wichtig! Und trotzdem ist Cybersicherheit in Business Intelligence ein zweischneidiges Schwert: der Schutz der Daten vor Missbrauch durch Kriminelle ist fundamental wichtig und sollte daher nicht vernachlässigt werden. Dies gilt auch für den Schutz von personenbezogenen Daten, wofür der Gesetzgeber wichtige Initiativen wie den DSGVO ins Feld geführt hat…
Michael Vetter hat Wirtschaftsingenieurwesen am Karlsruher Institute of Technology (KIT) studiert. Bevor er Unternehmer wurde, war er als Vertriebsingenieur für Siemens tätig. Im August 2000 hat er die Iodata GmbH gegründet. Seitdem hat sich das Unternehmen vom bloßen Software-Reseller zur Unternehmensberatung weiterentwickelt.
Und die andere Seite?
… auf der anderen Seite der Medaille muss beachtet werden, dass Business Intelligence oft am Anfang einer Prozesskette in der Analytics steht. Das Verhältnis zwischen Business Intelligence und Cybersicherheit muss daher in dieser gegenseitigen Abhängigkeit betrachtet werden.
Welches Thema war 2019 wichtig und wird auch in diesem Jahr wichtig bleiben?
Ganz klar künstliche Intelligenz! Da hoffe ich allerdings, dass der Hype darum bald endet.
Das überrascht jetzt: ein Hype ist doch in der Regel für das Marketing gut – und für die Sensibilisierung der Entscheider.
Ja, selbstverständlich… aber die Entscheider, mit denen wir in dieser Sache im Austausch stehen, möchten nicht zur hundertsten Info-Veranstaltung eingeladen werden. Sie möchten das Thema endlich griffiger haben.
Wie kann KI griffer werden?
Wir von Iodata fahren bei diesem Thema dreigleisig: zum einen erarbeiten wir Use Cases, in denen wir den Entscheider darstellen, zu welchen unternehmensbezogenen und marktrelevanten Anlässen die Einführung von Künstlicher Intelligenz sinnvoll ist. Dazu gehört natürlich, die Frage nach dem ‘Wie?’. Eine verständliche Einführungsstrategie ist wichtig, in der Dauer und Ergebnisse klar sind.
Bietet Iodata eine solche Einführungsstrategie?
Ja, im Rahmen eines vierwöchigen Pilotprojekts: unsere Kunden haben einen verbindlichen Zeitrahmen, an dessen Ende sie genau abschätzen können, ob und wie sie KI-Systeme im eigenen Unternehmen einführen können. Oft stellt sich hierbei heraus, dass BI-Systeme nicht auf die Einführung von KI vorbereitet sind.
Was hat Business Intelligence mit Künstlicher Intelligenz zu tun?
Sehr viel! KI setzt nun einmal Daten voraus. Und BI schafft Ordnung in den Datenhaushalt eines Unternehmen und – ganz wichtig – gewährleistet die Datenqualität. Man kann diese Beziehung auf eine einfache Formel bringen: Ohne Business Intelligence keine Künstliche Intelligenz!
Und was ist die dritte Maßnahme, um KI griffiger für Entscheider zu machen?
Die sitzt mir gegenüber. Ich wünsche mir, dass auf iovolution.de KI und auch anderen BI-Themen griffiger und lebendiger vermittelt werden.
Botschaft ist angekommen. Und was ist das dritte Trendthema?
Das wiederum ist etwas schwieriger zu erklären. Das war KI allerdings auch. Das dritte Thema, das wichtig wird, nennt sich Data Literacy.
Unterscheiden sich Data Literacy und KI gravierend?
Bisher ging es darum, dass Unternehmen sowohl ihren Datenhaushalt ordnen und strukturieren, damit Entscheider auch schnell gute Entscheidungen treffen können, als auch um den Zugang zu Daten, was ich zuvor als agile Nutzung beschrieben habe. In beiden Fällen kann KI eine enorme Erleichterung bringen. Data Literacy zielt auf den Anwender ab. Besser gesagt: auf den Menschen. Je besser er mit Daten umgehen und diese interpretieren kann, umso größer der Nutzen, den Business Intelligence für ein Unternehmen bieten kann.
Trend und Themen entwickeln sich. Wie hat sich Iodata GmbH entwickelt? Sie wird dieses Jahr stolze 20 Jahre alt…
Bald haben wir unser 20jähriges Jubiläum und in Sachen Markterfahrung können wir auf noch mehr Jahre blicken. In dieser Zeit hat sich Iodata selbstverständlich mitentwickelt und auch mitentwickeln müssen, um für unsere Kunden zeitgemäße Lösungen und Dienste anbieten zu können.
Worin unterscheiden sich Iodata heute und das Iodata von vor 20 Jahren?
Unsere Rolle hat sich verändert: vom bloßen Software-Verkäufer haben wir uns mehr und mehr in Richtung Beratung entwickelt. Wir missionieren nicht mehr, sondern begleiten unsere Kunden in der Entscheidungsfindung und entwickeln optimale Lösungen für sie. Wir beobachten die Marktentwicklung, auch jeden Hype, sortieren diese aber auch für unsere Kunden, damit wir gemeinsam anstehende Herausforderungen bewältigen können.
Herr Vetter, vielen Dank für das Gespräch!
Die digitale Transformation der Wirtschaft, die auch unter dem Begriff Industrie 4.0 diskutiert wird, ist ein Megatrend, der alle Arbeits- und Lebensbereiche durchdringt und sie verändert. Sie betrifft das Bildungssystem genauso wie das Gesundheitswesen, die Kommunen ebenso wie den Handel und selbstverständlich auch die industrielle Hochtechnologie, die das Herzstück des deutschen Standorts bildet. Umso wichtiger ist es, diese vielfältigen und dynamischen Entwicklungen der digitalen Transformation übersichtlich darzustellen und verständlich zu erklären. Wie wichtig dies ist, kennen wir aus unserer täglichen Arbeit bei der Iodata GmbH. Als Daten-Spezialisten strukturieren, analysieren und visualisieren wir Unternehmensdaten, damit das Management begründete und fundierte Entscheidungen treffen kann. Um die vielfältigen Entwicklungen der Digitalisierung zu beschreiben und zu verstehen, müssen ergänzend zu den quantitativen Daten auch qualitative Indikatoren beachtet werden. Denn heute blicken wir auf dem Fundament von Business Intelligence auf neue Herausforderungen: Smart Data, künstliche Intelligenz, autonome Fertigungsbetriebe, vernetzte Fabriken, Mensch-Roboter-Kollaborationen, predictive analytics, Internet der Dinge oder virtuelle Realitäten, um nur einige Highlights zu nennen. Iovolution.de ist daher nicht nur ein Online-Magazin, das sich an Entscheider aus Wirtschaft, Verbände, Politik und Wissenschaft wendet. Es ist eine Erweiterung des Angebots der Iodata GmbH: ein Instrument zur Trend- und Innovationsbeobachtung.
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