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Vom 14. bis zum 16. September findet in diesem Jahr das digitale DATA festival statt. Alexander Thamm, Mitbegründers des DATA festivals, und Dr. Carsten Bange, Geschäftsführer von BARC haben ein gemeinsames Ziel: Den Aufbau eines branchenübergreifenden Netzwerks zum Erfahrungsaustausch – auch nach dem DATA festival. Im Interview haben sie dazu spannende Einblicke geboten.
Herr Thamm, warum ist es so wichtig, dass Veranstaltungen wie das DATA festival in Deutschland stattfinden?
Alexander Thamm: Deutschland hat mit seiner industriellen Stärke riesiges Potenzial, auch in Zukunft ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort zu bleiben. Noch reizen wir hierzulande und auch in Europa die Möglichkeiten der Digitalisierung aber nicht voll aus. Wir müssen aufpassen, dass wir gegenüber Ländern wie den USA oder China nicht den Anschluss verlieren.
Deshalb wollen wir Unternehmen dabei unterstützen, aus Daten und mittels Künstliche Intelligenz (KI) echte Mehrwerte zu generieren, um dadurch auch international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Was möchten Sie mit dem DATA festival bewirken?
Alexander Thamm: Mit dem DATA festival wollen wir den Austausch im Bereich Data Science und KI vorantreiben. Wir alle können uns nur verbessern, wenn mehr miteinander gesprochen wird und wir unsere Erfahrungen teilen und daraus lernen. Der Grundgedanke des DATA festivals ist es, eine Community aufzubauen, welche die Themen Daten und KI mit Feuereifer vorantreibt.
Vernetzen Sie sich: LinkedIn / XING
Alexander Thamm ist Gründer, CEO und Vorreiter in den Bereichen Daten & KI. Seine Mission ist es, einen echten Mehrwert aus Daten zu generieren und die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas wiederherzustellen.
Mehr Information: www.alexanderthamm.com
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Dr. Carsten Bange ist Gründer und Geschäftsführer von BARC. Er ist einer der führenden Experten für die erfolgreiche Implementierung von Informationstechnologie für Business Intelligence & Datenmanagement im Rahmen der Transformation zu datengetriebenen Unternehmen.
Mehr Information: https://www.barc.de
Herr Bange, was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Entwicklungen und Trends in den Bereichen Data und Analytics?
Dr. Carsten Bange: Business Intelligence (BI), Datenmanagement und Analytics sind ein weites Feld mit vielen Facetten. Natürlich gibt es daher sehr viele Trends, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Bei BARC beobachten wir derzeit mehr als 50 von ihnen. Wir konnten hier fünf übergreifende Themen identifizieren, welche die vielen Entwicklungen strukturieren.
Und diese übergreifenden Themen sind?
Dr. Carsten Bange: Zum einen beobachten wir, dass in der Zukunft von Data & Analytics die Nutzer weiter in den Mittelpunkt rücken. Das manifestiert sich an Themen wie beispielsweise Self-Service BI und Analytics. Es war lange die Antwort auf angeforderte Geschwindigkeit und Flexibilität in Unternehmen. Doch auch in den nächsten Jahren bleibt das Thema für Unternehmen herausfordernd. Sie müssen versuchen, wachsende Anforderungen nach Agilität zu erfüllen, aber gleichzeitig die Anwendungs- und Werkzeug-Landschaften zu ordnen. Der flexiblere Umgang mit Daten und mehr Analysefähigkeit für Fachanwender bleibt also weiterhin ein wichtiges Thema.
Das ist ja schon mal sehr spannend. Was sind denn die weiteren Themen?
Dr. Carsten Bange: Das zweite Thema ist, dass Datenmanagement und Analytics zu erweitern, für Unternehmen auch künftig relevant bleibt. Das äußert sich beispielsweise, indem immer mehr neue Datenquellen und -arten einbezogen werden. Wir sehen, dass Unternehmen in den Ausbau von Streaming Analytics investieren. Auch der Bedarf, klassisches Reporting und Datenanalyse um Advanced Analytics und KI zu erweitern, steigt.
Was treibt diese Erweiterung an?
Die Heterogenität von Daten, Systemen und Anwendungen wächst. Das hat zur Folge, dass bestehende Datenarchitekturen erweitert und modernisiert werden müssen, was das dritte wesentliche Thema ist. Automatisierung oder Flexibilisierung sind dabei wesentliche Ziele, zum Beispiel beim Einsatz neuer Technologien für die Datenspeicherung und Datenintegration. Große Aufmerksamkeit haben momentan Data Catalogs, mit denen Anwender eine bessere Übersichtlichkeit über ihre vorhandenen Daten bekommen. Kataloge können gleichzeitig auch eine Data Governance unterstützen, eine der größten Herausforderungen momentan.
Datenarchitekturen, Data Catalogs… Diese können nur der Anfang sein, oder!?
Genau, viele Unternehmen haben erkannt, dass neue Technologien und Architekturen nur im Rahmen einer passenden Organisation von Daten und Analytics Erfolge erzielen können – dem vierten Ziel aktueller Trends. Gute Beispiele sind hier beispielsweise die Definition und Einführung von Datenstrategien und Data Governance. Weitere Beispiele sind eine Schaffung von Organisationseinheiten wie Data Labs mit neuen Rollen und Skills oder auch das brennende Thema der Operationalisierung von Advanced Analytics.
Das sind viele Entwicklungen, die gleichzeitig stattfinden. Gibt es bei diesen Themen eine Gemeinsamkeit?
Dr. Carsten Bange: Letztlich geht es bei vielen Trends darum, Daten besser in Prozessen und für Prozesse zu nutzen. Hier sind Embedded BI und Analytics, Process Mining oder auch neue Ansätze zur Prozess- und Entscheidungsautomatisierung einige Beispiele relevanter Trends. Statistisch oder durch Machine Learning gewonnene Modelle und Algorithmen nehmen Mitarbeitern künftig gewisse Entscheidungen ab.
Was ich bemerkenswert finde, dass Sie als Veranstalter von Data Festival eine Programm-Kommission mit hochkarätigen Spezialisten gegründet haben. Was haben Sie sich davon versprochen?
Alexander Thamm: Wir führen für das DATA festival jedes Jahr einen Call for Presentation durch. Für 2020 gingen über 125 Bewerbungen ein. Aus allen Einsendungen wählt das Programmkomitee im nächsten Schritt die besten Vorträge aus. Um die Qualität der Bewerbung bewerten zu können, setzt sich das Komitee ausschließlich aus renommierten Experten aus den Bereichen Data Science und Künstliche Intelligenz zusammen.
Wer sind in diesem Jahr diese renommierten Experten und Expertinnen?
Alexander Thamm: Neben Carsten und mir sitzen dieses Jahr wieder Dr. Alexander Borek von der Volkswagen Financial Services AG, Prof. Peer Kröger von der LMU München, Marcel Kling der Lufthansa Group, Dr. Holger Kömm von der adidas Group sowie Dat Tran von Axel Springer AI im Programmkomitee. Mit Julia Herzog-Butter von Scout 24 konnten wir letztes Jahr eine ausgewiesene KI-Expertin gewinnen, die dieses Thema bei der Scout24 AG vorantreibt.
Herr Thamm, Sie werden ebenfalls einen Vortrag halten. Dabei möchten Sie aufzeigen, wie mit Daten und KI große Herausforderungen der Menschheit gelöst werden können. Was sind das für Herausforderungen?
Alexander Thamm: Unsere Weltbevölkerung wächst und altert. Wir müssen neue Wege finden, um weltweit Hunger mit einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu bekämpfen und die Gesundheit mit digitalen Lösungen zu sichern. Daten und Technologien wie KI sind dabei von zentraler Bedeutung. In der gemeinsamen Keynote mit Abel Archundia Pineda, Global Head of IT & Digital Transformation bei Bayer Pharmaceuticals, werden wir auch darüber sprechen, wie man mit KI Krankheiten früher erkennen, die Präzisionsmedizin fördern und neue Medikamente schneller und effizienter entwickeln kann.
Und wie sieht das während der aktuellen Krise aus?
Alexander Thamm: Bei der Alexander Thamm GmbH arbeiten wir momentan beispielsweise an verschiedenen Forschungsprojekten zum Thema Corona. In einem gemeinsamen Projekt mit der Ludwig-Maximilians-Universität ist das Ziel, Corona durch Vorhersage tagesaktueller Infektionszahlen, dem sogenannten „Nowcasting“, zu bekämpfen. Insbesondere Gesundheitsbehörden sollen damit frühzeitig Informationen erhalten, anhand derer sie geeignete Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des Virus treffen oder bestehende Beschränkungen lockern können.
Die Methode wird den datenbasierten Informationsfluss für Behörden optimieren und könnte künftig auch in weiteren medizinischen Bereichen Anwendung finden. In einem anderen Forschungsprojekt arbeiten wir an einem Algorithmus, der Corona-Infektionen auf Lungenröntgenbildern oder auf den Aufnahmen eines Computertomographen erkennt.
Herr Dr. Bange, Sie haben eine weltweite Umfrage rund um die Coronakrise und ihre Auswirkungen auf das Data & Analytics Umfeld durchgeführt. Zu welchen Ergebnissen kommt Ihre Studie?
Dr. Carsten Bange: Die Umfrage mit dem Titel „Auswirkungen von COVID-19 auf Data & Analytics – der Weg zum intelligenten Unternehmen“ zeigt, dass die Coronakrise auch in diesem Bereich erhebliche Auswirkungen hat. Sie verdeutlicht unter anderem, dass 56 Prozent aller Unternehmen laufende oder neue Projekte im Data-&-Analytics-Bereich verzögert oder sogar gestoppt haben.
Andererseits mussten die entsprechenden Teams in den vergangenen Monaten kurzfristige Anforderungen umsetzen, um schnell Transparenz zu schaffen. Dazu zählen beispielsweise das Erzeugen zusätzlicher Berichte, die Bereitstellung von Daten oder das Anfertigen von Forecasts. Die Mehrheit der Befragten zeigt sich grundsätzlich positiv gestimmt: 60 Prozent erwarten in Zukunft eine höhere Wertschätzung von Daten und Analysen.
Wird sich das Ansehen von Data und Analytics langfristig verändern?
Dr. Carsten Bange: Drei von fünf Befragten erwarten, dass diese Krise dabei hilft, das Ansehen von Data & Analytics deutlich zu steigern. Denn nun sind Fakten und Daten gefragt – und die liefern Data & Analytics. Die Teilnehmer sind sich sicher, dass die Krise die Transformation zum datengetriebenen Unternehmen beschleunigt. Die komplette Studie steht übrigens kostenlos auf unserer BARC-Website zum Download bereit.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Bange und Herr Thamm!
Die digitale Transformation der Wirtschaft, die auch unter dem Begriff Industrie 4.0 diskutiert wird, ist ein Megatrend, der alle Arbeits- und Lebensbereiche durchdringt und sie verändert. Sie betrifft das Bildungssystem genauso wie das Gesundheitswesen, die Kommunen ebenso wie den Handel und selbstverständlich auch die industrielle Hochtechnologie, die das Herzstück des deutschen Standorts bildet. Umso wichtiger ist es, diese vielfältigen und dynamischen Entwicklungen der digitalen Transformation übersichtlich darzustellen und verständlich zu erklären. Wie wichtig dies ist, kennen wir aus unserer täglichen Arbeit bei der Iodata GmbH. Als Daten-Spezialisten strukturieren, analysieren und visualisieren wir Unternehmensdaten, damit das Management begründete und fundierte Entscheidungen treffen kann. Um die vielfältigen Entwicklungen der Digitalisierung zu beschreiben und zu verstehen, müssen ergänzend zu den quantitativen Daten auch qualitative Indikatoren beachtet werden. Denn heute blicken wir auf dem Fundament von Business Intelligence auf neue Herausforderungen: Smart Data, künstliche Intelligenz, autonome Fertigungsbetriebe, vernetzte Fabriken, Mensch-Roboter-Kollaborationen, predictive analytics, Internet der Dinge oder virtuelle Realitäten, um nur einige Highlights zu nennen. Iovolution.de ist daher nicht nur ein Online-Magazin, das sich an Entscheider aus Wirtschaft, Verbände, Politik und Wissenschaft wendet. Es ist eine Erweiterung des Angebots der Iodata GmbH: ein Instrument zur Trend- und Innovationsbeobachtung.
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