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Iodata ist 20 Jahre alt geworden. Grund genug, sich einige Gedanken über die Zukunft des Reseller-Markts für Business Intelligence zu machen. Im Mittelpunkt der Zukunftsprojektion steht die Frage, wie Manager in der Zukunft Entscheidungen treffen werden?
Der Beitrag Damit Unternehmen gute Entscheidungen treffen würdigte das Wirken von Iodata und seines Geschäftsführers Michael Vetter in den letzten 20 Jahren. Wer eine Vergangenheit hat, kann auf eine Zukunft aufbauen. Diesem Gedanken entsprechend diskutiert dieser Beitrag, wie die nächsten 20 Jahre von Iodata aussehen könnten. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht nicht Iodata selbst. Die Geschichte zeigt, dass die eigene Entwicklung unmittelbar mit den Veränderungen in den Märkten verbunden ist. Für die Zukunftsprojektion von Iodata wird die Annahme in den Mittelpunkt gerückt, dass vor allem die Kernaufgabe von Führungskräften, Entscheidungen zu treffen, einem Wandel unterliegt – und die Relevanz und Bedeutung von Business Intelligence beeinflusst.
“Wann immer du ein erfolgreiches Geschäft siehst, hat jemand einmal eine mutige Entscheidung getroffen,” sagte bereits der Management-Vordenker Peter F. Drucker. Entscheidungen zu treffen und sie durchzusetzen, ist die Hauptaufgabe des Managements. Dabei werden begründete Handlungsalternativen formuliert. Hieraus entscheidet das Management sich für die beste Option. Aus dieser Perspektive betrachtet sind Business Intelligence-Lösungen Werkzeuge, mit denen das Management befähigt wird, bessere Entscheidungen zu treffen. Sie liefern Daten, die dazu beitragen, Unsicherheiten in der Entscheidungsfindung zu reduzieren. Können aber Technologien, wie die Künstliche Intelligenz, Führungskräfte ersetzen? Auch wenn Zweifel daran berechtigt sind, zeigen Beispiele wie aus Japan, dass sie nicht ganz verneint werden können. 2017 führte ein japanisches Versicherungsunternehmen KI-Technologie von IBM ein. Sein Ziel: 30 Prozent der Beschäftigten in der Abteilung für Schadensbemessung einsparen. Dass nicht nur Berufe mit Routinetätigkeiten betroffen sind, hat zudem eine Studie aus Oxford ebenfalls aus 2017 vorgeführt. So gehörten Ärzte, Lehrer oder Juristen zu den Berufen, die durch KI ersetzt werden, so die Wissenschaftler. KI ist keine Bedrohung für Führungskräfte, denn solche Technologien werden ihre Aufgabeninhalte radikal verändern werden.
Aufbauend auf dieser Annahme beschreibt dieser Beitrag fünf Pull-Faktoren. Sie münden anschließend in eine Trendbeschreibung, auf deren Grundlage die Zukunftsprojektion für Iodata dargestellt wird.
Wenn es nach den Berufstätigen geht, so wünschen sich rund 30 Prozent, dass ihr Vorgesetzter durch KI ersetzt wird. Dies ergab eine Meinungsumfrage des Digitalverbands BITKOM aus dem Jahr 2019. „Wer hofft, seinen Chef auf diesem Weg loszuwerden, wird sich noch etwas gedulden müssen“, sagte BITKOM-Präsident Achim Berg. In absehbarer Zukunft werde KI in den allermeisten Fällen weder Vorgesetzte noch Mitarbeiter ersetzen können. Dieser Einschätzung stimmen Google und Microsoft ebenfalls zu, wenn man ihre eigenen Studien zugrunde legt.
In seiner Studie Project Oxygen hat Google innerhalb des Unternehmens eine umfassende Management-Forschung durchgeführt. Erkenntnisziel war es, herauszufinden, welche Fähigkeiten eine großartige Führungskraft ausmachen. Demnach ist eine gute Führungskraft eher ein Coach, ermutigt das Team, ist ergebnisorientiert, kann dem Team eine klare Strategie präsentieren – und er ist ein starker Entscheider. Das Fundament dafür bildet eine Entscheidungskultur im Unternehmen, die sinnvoll mit Datenanalysen verknüpft ist.
Bei der Microsoft-Studie haben 75 Prozent der deutschen Entscheider in wachstumsstarken Organisationen angegeben, dass sie die KI zur besseren Entscheidungsfindung einsetzen wollen. In wachstumsschwachen deutschen Unternehmen betrug dieser Anteil rund 43 Prozent. „Erfolgreiche Führungskräfte haben die Wichtigkeit von KI erkannt und nutzen die Technologie für operative Aufgaben, aber auch, um bessere Führungskräfte zu werden”, kommentiert Heike Bruch diese Erkenntnis. Sie ist Professorin und Direktorin am Institut für Führung und Personalmanagement der Universität St. Gallen.
Alleiniger Treiber dieser Entwicklung sind keine Technologien. Auch die Arbeitskultur, Einstellungen und die soziale Praktik von Beschäftigten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten gravierend verändert: Befehlsketten von oben nach unten gehören der Vergangenheit an. Sie sind weder unter den Beschäftigten gewünscht noch funktionieren sie. Dafür sind die Märkte komplizierter und unsicherer geworden. Auswirkungen von Entscheidungsalternativen sind unvorhersehbarer und damit unkalkulierbarer geworden.
Die Konsequenz daraus ist die Verlagerung von Entscheidungsbefugnissen von der absoluten Führungsspitze auf die Belegschaft. Die Geburtsstunde von semi-autonomen Teams, die sich in der Problemlösung selbst organisieren und vom Micromanagement einer Führungskraft befreit sind. Und was ist die Aufgabe von Führungskräften? Empowerment. Bedeutet, Führungskräfte weisen Untergebene nicht mehr an, sondern helfen dem Team, die Fähigkeit zur autonomen Problemlösung und Entscheidungsfindung aufzubauen. Dazu passen die Ergebnisse aus den Microsoft- und Google-Studien.
Die Datenmenge wächst. Laut der IDC-Studie wird ein Mensch alle 18 Sekunden mit Daten interagieren. Dabei nimmt auch die Bedeutung von Unternehmen als Datenerzeuger zu. Produzierten sie 2015 42 Prozent der Daten (im Wirtschaftsraum EMEA), so wird der Anteil im Jahr 2025 auf 58 Prozent steigen. Im Gegenzug verliert Unterhaltung als bisheriger Treiber des Datenwachstums an Bedeutung – von 54 Prozent auf 36 Prozent in 2025. Autonomes Fahren, smarte Fabriken, Mensch-Roboter-Kollaborationen, Internet der Dinge. Nur wenige Beispiele für Quellen, die diese riesigen Datenmengen hervorbringen.
In Kombination mit KI und Maschinellem Lernen sowie Big Data ergeben sich für die Datenanalyse wertvolle Möglichkeiten der Entscheidungsfindung. Nur mit ihnen sind Unternehmen in der Lage, den Daten-Ozean zu durchdringen, auszuwerten und daraus einen Erkenntnisnutzen für das Management abzuleiten.
Für Michael Vetter sind nicht bloß Daten und Informationen wichtig. “Mit Blick auf die nahe Zukunft werden Insights wichtiger. Qlik und ThoughtSpot kündigen beispielsweise diese neue Generation von BI-Systemen an”, macht er deutlich. “BI-Systeme liefern nicht nur Daten und Informationen, die vom Anwender aktiv gesucht werden. Sie suchen Auffälligkeiten und liefern weitere Informationen, nach denen der Anwender nicht aktiv gesucht hat, vielleicht sogar nicht einmal daran gedacht hat.” Für Michael Vetter ist Maschinelles Lernen die absolute Voraussetzung dafür. “Um diese Insights liefern zu können, müssen die BI-Systeme verstehen und lernen, für welche Informationen sich der Anwender interessiert. Das gelingt nur durch Maschinelles Lernen.”
Anders formuliert: Insights erzeugen Relevanz aus Sicht des Anwenders. Der Jahresumsatz eines Unternehmens ist beispielsweise eine Kennzahl. Erst wenn sie in einen Kontext eingebunden wird, wird daraus eine Information. Die Verteilung des Jahresumsatzes auf alle Filialen ist so eine Information, die helfen kann, Daten zielgerichteter auszuwerten. Auf diese Grundlage kann ein Ranking der Filialen aufgestellt werden, wodurch die Frage eröffnet wird, warum manche Unternehmen mehr Umsätze erzielen und andere weniger. Stellt sich nur die Frage, ob diese Information für den Finanzcontroller relevant ist, damit er seine Aufgaben erledigen kann.
“Mit jeder Sucheingabe verstehen und lernen BI-Systeme, welche Informationen für den Anwender relevant ist. Hier stehen wir noch am Anfang einer spannenden Entwicklung. Es kann sein, dass in der Zukunft BI-Systeme nicht nur Insights bieten, sondern durch sie in der Lage sind, Entscheidungen vorzuqualifizieren.”
Nicht jeder im Unternehmen ist ein Datenexperte, kennt die wichtigsten statistischen Kennzahlen und hat die Möglichkeit, sie zu interpretieren. Daher müssen BI-Systeme für den Anwender mit- und vorausdenken. Eine einfache Eingabemaske für die Suche, Vorschläge für Daten, Interpretationshilfen und Vorschläge für weitere Suchbegriffe sind nur einige Möglichkeiten. Was nützt jedoch die beste Technologie, wenn der Anwender sie nicht nutzen kann? Die Beschäftigten müssen ein Mindestmaß an Datenkompetenz besitzen. Mindestens jedoch ein Verständnis entwickeln, warum Daten helfen, verlässliche Entscheidungen zu fällen und Aufgaben schneller zu erfüllen. Aktuell wird dieser Aspekt in der BI-Community unter dem Begriff “Data Literacy” diskutiert.
Fasst man alle genannten Pull-Faktoren zusammen, so machen sie deutlich, dass Technologien keine Bedrohung darstellen. Dass Künstliche Intelligenz die Führungskraft von morgen ersetzen wird, ist unwahrscheinlich. Trotzdem gehört die hierarchie-orientierte Führung der Vergangenheit an; von der Führungsspitze werden auf Teams mehr Befugnisse in der Entscheidungsfindung verlagert. Der Grund dafür ist die wachsende Komplexität in den Märkten, die von einzelnen Personen nicht mehr erfasst werden können. Interdisziplinarität und Vernetztheit in der Bewältigung dieser Marktdynamiken sind die Lösung. Im Zuge dessen ändert sich die Rolle von Führungskräften: sie sind Coachs, die keine Entscheidung vorgeben, sondern das Team darin unterstützen, Probleme selbst zu lösen.
Ganz ohne Technologie funktioniert dieser Wandel allerdings nicht. Sowohl die Führungskraft als auch ihr Team benötigen dafür Informationen, um schnell und zuverlässig Entscheidungsalternativen abzuwägen. BI-Systeme helfen dabei, eine größere Zahl an Personen in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Da aber nicht jeder Mitarbeiter ein Experte in Statistik und Datenanalyse ist, müssen BI-Systeme sie bei der Suche von Daten und ihrer Interpretation entlasten. Die bisherigen Ausführungen zeigen zudem auf, dass Technologien Führungskräften helfen, aus einer Vielzahl an Alternativen die wichtigsten Entscheidungen vor zu qualifizieren.
Heute unterstützt Iodata seine Kunden bei der Auswahl und Integration von Business Intelligence-Tools. Dies setzt Projektmanagement voraus. Damit gehen Beratungsleistungen einher. Darüber hinaus ist Iodata Inhaber von zwei weiteren Rollen: Beobachter des Anbieter-Markts, um für seine Kunden die bestmöglichen Lösungen anzubieten, und Aufklärer über Digitalisierung, mit Hilfe des Digital-Magazins iovolution.de. Auch in den nächsten 20 Jahren wird Iodata den Anbieter-Markt evaluieren. Und aufgrund der dynamischen Entwicklungen in der Arbeitswelt muss es Verantwortliche in Unternehmen weiterhin über diese vielfältigen Veränderungen informieren.
Diese Aufgaben wird Iodata in den nächsten 20 Jahren immer noch wahrnehmen. Insgesamt steht es vor einer Erweiterung seiner Rolle, die Michael Vetter im Gespräch wie folgt auf den Punkt gebracht hat: “Die ganzen Vorzeichen deuten daraufhin, dass Iodata zusätzlich zum bestehenden Profil ein Strategieberater wird. Aber einer mit Umsetzungskompetenz, weil er passende Lösungen anbietet.” Das ist ein spannender Gedanke.
Aus Sicht der Anbieter ist die Technologie wettbewerbsentscheidend. Keine Frage! Sie macht in der Kaufentscheidung einen wesentlichen Unterschied aus. Aus Sicht der Anwender bedeutet Technologie aber nicht gleich die Lösung des Problems. Daher werden Unternehmen wie Iodata benötigt. Sie sind die vermittelnde Instanz zwischen BI-Anbietern und Unternehmen. Diese machen das Produkt der einen zur passenden Lösungen für die anderen. In der Zukunft, so die Prognose, wird diese Rolle noch mehr an Bedeutung bekommen: valide Mechanismen zur Reduktion von Marktkomplexität, Optimierung von Entscheidungsorganisationen, Schulung der Beschäftigte in der Datenkompetenz, Weiterbildung der Führungskräfte als Coaches – alles notwendige Voraussetzungen, wenn Business Intelligence-Tools in der Zukunft im Unternehmen Anwendung finden sollen.
“Nicht zuletzt muss man sich deutlich machen, dass Daten und Informationen eine Strategische Ressource darstellen, ähnlich wie Marken und Patente”, führt Michael Vetter aus. “Daher stimmt es mich sehr zuversichtlich, dass die Position von Chief Digital Officers sich deutlich gebessert hat. Sie dürfen nicht nur am Entscheidertisch sitzen, ihre Position hat enorm an Einfluss gewonnen. Datenstrategien werden nicht mehr in Silos realisiert, sondern ganzheitlich, nämlich unternehmensübergreifend betrachtet – von der Prozessoptimierung über Produktentwicklung bis hin zur Erschließung von neuen Märkten.”
Vorangehende Analysen des Geschäftsmodells, des Unternehmensumfelds und der Organisationskultur sowie Stakeholder-Befragungen und Erarbeitung von datengetriebenen Ertragsmodellen werden ein Teil des Leistungsportfolios von Iodata 2040. Und sollte diese Zukunftsprojektion in der Tat Wirklichkeit werden, dann wird der Management-Vordenker Peter F. Drucker wieder einmal Recht behalten, als er in seinem Buch The Practice of Management aus 1954 schrieb: “Die Tage des ‘intuitiven’ Managers sind gezählt.”
Kamuran Sezer ist Verfasser dieser Zukunftsprojektion anlässlich des 20jährigen Jubiläums von Iodata. Sie baut auf einem Gespräch mit dem Geschäftsführer von Iodata, Michael Vetter, auf.
Die digitale Transformation der Wirtschaft, die auch unter dem Begriff Industrie 4.0 diskutiert wird, ist ein Megatrend, der alle Arbeits- und Lebensbereiche durchdringt und sie verändert. Sie betrifft das Bildungssystem genauso wie das Gesundheitswesen, die Kommunen ebenso wie den Handel und selbstverständlich auch die industrielle Hochtechnologie, die das Herzstück des deutschen Standorts bildet. Umso wichtiger ist es, diese vielfältigen und dynamischen Entwicklungen der digitalen Transformation übersichtlich darzustellen und verständlich zu erklären. Wie wichtig dies ist, kennen wir aus unserer täglichen Arbeit bei der Iodata GmbH. Als Daten-Spezialisten strukturieren, analysieren und visualisieren wir Unternehmensdaten, damit das Management begründete und fundierte Entscheidungen treffen kann. Um die vielfältigen Entwicklungen der Digitalisierung zu beschreiben und zu verstehen, müssen ergänzend zu den quantitativen Daten auch qualitative Indikatoren beachtet werden. Denn heute blicken wir auf dem Fundament von Business Intelligence auf neue Herausforderungen: Smart Data, künstliche Intelligenz, autonome Fertigungsbetriebe, vernetzte Fabriken, Mensch-Roboter-Kollaborationen, predictive analytics, Internet der Dinge oder virtuelle Realitäten, um nur einige Highlights zu nennen. Iovolution.de ist daher nicht nur ein Online-Magazin, das sich an Entscheider aus Wirtschaft, Verbände, Politik und Wissenschaft wendet. Es ist eine Erweiterung des Angebots der Iodata GmbH: ein Instrument zur Trend- und Innovationsbeobachtung.
Qlik unterstützt Unternehmen auf der ganzen Welt, schneller zu reagieren und intelligenter zu arbeiten. Mit unserer End-to-End-Lösung können Sie das Potential Ihrer Daten maximal ausschöpfen und die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft legen. Unsere Plattform ist die einzige auf dem Markt, die Ihnen uneingeschränkte Auswertungen ermöglicht, bei denen Sie sich ganz von Ihrer Neugier leiten lassen können. Unabhängig von seinem Kenntnisstand kann jeder echte Entdeckungen machen und zu konkreten geschäftlichen Ergebnissen und Veränderungen beitragen. Bei Qlik geht es um viel mehr als um Datenanalysen. Es geht darum, Menschen zu ermöglichen, die Erkenntnisse zu gewinnen, die echten Wandel vorantreiben. Dass wir beispielsweise Gesundheitssysteme beim Aufdecken von Abweichungen in der Versorgung unterstützen, damit sie Patienten erfolgreicher behandeln können. Einzelhändlern helfen, ihre Lieferketten transparenter zu machen und für einen ungehinderten Warenfluss zu sorgen. Oder durch Nutzung von Daten unseren Beitrag zur Bewältigung großer sozialer Probleme wie den Klimawandel zu leisten. Mit anderen Worten: Es geht uns darum, etwas zu bewirken.