In seinem Vortrag auf der LATC 2021 führt Patric Geiger an, dass es an der Zeit ist, Excel als beliebteste Daten-Werkzeug in Unternehmen abzulösen. Laut dem Experten sind neben den Analytics-Anwendungen ganz besonders Datenkompetenz wichtig. So ganz wird Excel aber nicht verschwinden.
Der amerikanische Kraftwerksbetreiber TransAlta erlebt Verluste in Höhe von 24 Millionen Dollar wegen eines Copy-und-Paste-Fehlers. Das Kreditinstitut J.P. Morgan verwechselt zwei Tabellen und erlebt einen 6 Billionen Dollar hohen Handelsverlust. Wegen einer veralteten Software-Edition gehen in Großbritannien über 15 Tausend Corona-Fälle unprotokolliert. Was sie alle gemein haben: Excel war die bevorzugte Analysemethode.
Mit ungefähr 800 Millionen weltweiten Nutzern ist Excel auch heute noch das beliebteste Tabellenprogramm. Es wird selbst in großen Unternehmen noch regelmäßig zur Analyse verwendet. Diese verheerenden Pannen zeigen allerdings, dass Analyse durch Tabellen rasch zum Desaster führen: Dafür genügt ein marginaler Tippfehler oder Ausrutscher.
Patric Geiger von der Iodata GmbH bezeichnet Excel als ein „Legacy Tool“; ein etabliertes Programm, welches mittlerweile als Altlast zu werten ist. „Legacy Tools wurden zwar über die letzten dreißig Jahre weiterentwickelt, sind für die unternehmensweite Datenanalyse aber nicht mehr zeitgemäß“, reflektiert der Business Intelligence-Experte. Die Zukunft liegt stattdessen in Self Service-Analytics. Bei dieser Form der Analyse soll der Prozess an den Endanwender gebracht werden. Bedeutet: Jeder Angestellte muss in der Lage sein, einen Mehrwert aus Daten zu schöpfen.
Komplizierte Konstrukte wie von Excel machen dies unmöglich. „BI-Tools funktionieren nur, wenn die menschliche Komponente berücksichtigt wird“, erläutert Geiger, „Endanwender hingegen können noch so selbstbewusst und kompetent im Umgang mit Daten sein, wenn sie nicht die nötigen Tools haben, um damit zu arbeiten.“ Der Experte ist sich sicher: Datenkompetenz und BI-Tools sind die wichtigsten zwei Säulen der Datenanalyse.
Patric Geiger ist Account Manager bei der Iodata GmbH und unterstützt Unternehmen seit rund acht Jahren bei der Strategieentwicklung, Datendemokratisierung und Prozessoptimierung. Im Vortrag „Excelst du noch oder analysierst du schon?“ erklärte er auf der LATC 2021 die Bedeutung von Daten.
Die Ursprünge des Tabellen-Giganten Excel sind auf Dan Bricklin zurückzuführen. Er entwickelte 1979 die erste elektronische Tabelle Visicalc und eröffnete somit den Markt der Tabellensoftwares. 1987 veröffentlichte auch Microsoft mit der neuen Windows 2.0 Edition eine eigene Version des Programmes: Excel war geboren. Microsoft verbesserte die Software stetig und sie wurde schnell das populärste Tabellenprogramm. Lange Zeit diente es treu zur Sammlung und Berechnung von Daten im privaten und unternehmerischen Bereich.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung stößt Excel allerdings an seine Grenzen. Der Informationsbedarf wird immer höher und die wenigen Datenexperten genügen nicht, um ein ganzes Unternehmen mit den richtigen Daten zu versorgen. Dem gewöhnlichen Angestellten fehlt es dem hingegen an Expertise, um aus Tabellen wie Excel relevante Informationen zu ziehen. Zusätzlich sehen wir an den Katastrophen von TransAlta, J.P. Morgan und den unprotokollierten Corona-Fällen, wie sich bei großen Datenmengen umso schneller Fehler in die Tabellen einschleichen. Eine neue automatisierte Lösung muss her.
Der Trend geht in Richtung einer eigenständigen Analyse. Dies sehen wir nicht nur im Zusammenhang mit Unternehmensdaten: Eine einfache Google-Suche nach Produkten ist bereits eine Datensammlung und Analyse. „Vor etwa zwanzig Jahren ist man stattdessen in ein Fachgeschäft gegangen“, illustriert Geiger, „dort gab es eine gewisse Auswahl und der Verkäufer hat einen entsprechend beraten.“ Der digitale Weg über Suchmaschinen ist demgegenüber viel schneller und intuitiver. Zusätzlich wird dem Kunden eine viel breitere Auswahl an Waren und Expertenwissen präsentiert. Genau so ist es bei Unternehmensdaten.
Eine zentrale Reporting-Stelle muss vor der Bearbeitung Informationsanfragen zunächst kategorisieren und priorisieren. „Bis sie tatsächlich im Fachbereich ankommen“, so Geiger, „sind sie überholt, nicht mehr relevant oder werfen mehr Fragen auf.“ Eine eigene Analyse, wie etwa die Eingabe in die Suchmaschine, vereinfachen die Informationssuche um einiges. Wo Excel mit einem begrenzten zentralen Zugriff, Fachwissen und komplexen Tabellen zusammen hängt, erlauben BI-Anwendungen wie Qlik, ThoughtSpot und viele weitere, einen Dateneinblick für jedermann. Nur so kann der maximale Mehrwert aus den Daten geschöpft werden.
Angemessene BI-Tools gehen jedoch Hand-in-Hand mit Data Literacy. „Datenkompetenz ist kein Nice-to-Have, sondern ein Muss“, betont der Analytics-Experte. Genau wie auch bei der Produktsuche auf Google, muss ein Angestellter im Unternehmen die Daten verstehen und bewusst reflektieren können. Was nützt einem das beste Dashboard, wenn der Anwender nicht weiß, wonach er zu suchen hat? In einer Welt der Self Service-Analytics ist dies unabdingbar.
BI-Anwendungen haben gegenüber Excel nicht nur den Vorteil eines ansprechenden Dashboards. Durch die verständliche Visualisierung von Daten kann der Endanwender selbstständig und schnell an die Informationen gelangen, wobei er Wege in die IT-Abteilung einspart. Die automatisierten Prozesse garantieren, dass die Daten stets auf dem aktuellsten Stand sind. Zudem kann er mehrere Datenquellen zugleich in seine Analyse einbauen. Excel auf der anderen Seite erfüllt die zwei wichtigsten Säulen der modernen Datenanalyse nicht mehr. Die Software hat jedoch noch immer einen Nutzen: Die meisten BI-Werkzeuge lassen sich mit Excel verbinden, sodass dort gesammelte Daten in die Analyse mit einfließen.
Die digitale Transformation der Wirtschaft, die auch unter dem Begriff Industrie 4.0 diskutiert wird, ist ein Megatrend, der alle Arbeits- und Lebensbereiche durchdringt und sie verändert. Sie betrifft das Bildungssystem genauso wie das Gesundheitswesen, die Kommunen ebenso wie den Handel und selbstverständlich auch die industrielle Hochtechnologie, die das Herzstück des deutschen Standorts bildet. Umso wichtiger ist es, diese vielfältigen und dynamischen Entwicklungen der digitalen Transformation übersichtlich darzustellen und verständlich zu erklären. Wie wichtig dies ist, kennen wir aus unserer täglichen Arbeit bei der Iodata GmbH. Als Daten-Spezialisten strukturieren, analysieren und visualisieren wir Unternehmensdaten, damit das Management begründete und fundierte Entscheidungen treffen kann. Um die vielfältigen Entwicklungen der Digitalisierung zu beschreiben und zu verstehen, müssen ergänzend zu den quantitativen Daten auch qualitative Indikatoren beachtet werden. Denn heute blicken wir auf dem Fundament von Business Intelligence auf neue Herausforderungen: Smart Data, künstliche Intelligenz, autonome Fertigungsbetriebe, vernetzte Fabriken, Mensch-Roboter-Kollaborationen, predictive analytics, Internet der Dinge oder virtuelle Realitäten, um nur einige Highlights zu nennen. Iovolution.de ist daher nicht nur ein Online-Magazin, das sich an Entscheider aus Wirtschaft, Verbände, Politik und Wissenschaft wendet. Es ist eine Erweiterung des Angebots der Iodata GmbH: ein Instrument zur Trend- und Innovationsbeobachtung.
Qlik unterstützt Unternehmen auf der ganzen Welt, schneller zu reagieren und intelligenter zu arbeiten. Mit unserer End-to-End-Lösung können Sie das Potential Ihrer Daten maximal ausschöpfen und die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft legen. Unsere Plattform ist die einzige auf dem Markt, die Ihnen uneingeschränkte Auswertungen ermöglicht, bei denen Sie sich ganz von Ihrer Neugier leiten lassen können. Unabhängig von seinem Kenntnisstand kann jeder echte Entdeckungen machen und zu konkreten geschäftlichen Ergebnissen und Veränderungen beitragen. Bei Qlik geht es um viel mehr als um Datenanalysen. Es geht darum, Menschen zu ermöglichen, die Erkenntnisse zu gewinnen, die echten Wandel vorantreiben. Dass wir beispielsweise Gesundheitssysteme beim Aufdecken von Abweichungen in der Versorgung unterstützen, damit sie Patienten erfolgreicher behandeln können. Einzelhändlern helfen, ihre Lieferketten transparenter zu machen und für einen ungehinderten Warenfluss zu sorgen. Oder durch Nutzung von Daten unseren Beitrag zur Bewältigung großer sozialer Probleme wie den Klimawandel zu leisten. Mit anderen Worten: Es geht uns darum, etwas zu bewirken.