Lügen, Verschwörungstheorien, manipulierte Fotos, absichtlich provoziertes Cybermobbing – Fake News und Falschinformationen sind kein neues Phänomen. Doch sie halten uns mehr denn je in Atem, wie eine aktuelle Qlik-Umfrage zeigt.

Fake News: Sorge vor Beeinflussung der Bundestagswahlen durch Fake News

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Lügen, Verschwörungstheorien, manipulierte Fotos, absichtlich provoziertes Cybermobbing – Fake News und Falschinformationen sind kein neues Phänomen. Doch sie halten uns mehr denn je in Atem, wie eine aktuelle Qlik-Umfrage zeigt.

Bereits im Juli 2021 warnte Innenminister Horst Seehofer bei einer Pressekonferenz vor ausländischer Einflussnahme auf die Bundestagswahl. Darin erklärte er, die Bundestagswahl könne zum Ziel von Manipulationsversuchen „aus dem In- und Ausland“ werden. Die Sorge war nicht unbegründet: In sogenannten „Troll-Fabriken“ wird bewusst das Internet genutzt, um Fehlinformationen zu streuen.

Was sind „Trolls“?

Troll = jemand, der im Internet bewusst provokative und destruktive Beiträge verfasst, um Unruhe zu stiften.

Dies ist jedoch kein neuer Trend. Bereits seit 2017 sollen beispielsweise aus Russland Einflussversuche kommen. Das System, das dahintersteht, ist komplex. „Ich muss sagen, dass der IT-Sektor im Allgemeinen sehr stark von Geheimdienstlern infiltriert ist. Es gibt eine ganze Reihe von Aufpassern seitens des FSB und anderer Geheimdienste“, erklärte Alexey Shkittin, ehemaliger Geschäftsführer des russischen Internetproviders Relcom, gegenüber dem ZDF.
 
Sobald die Angreifer ausreichende Informationen gesammelt haben, werden diese in Troll-Fabriken verwendet, um unter anderem Diffamierungskampagnen zu starten oder Desinformationen zu streuen. „Desinformationskampagnen im Rahmen von Wahlkämpfen zeigen uns immer wieder, wie gefährlich Fake News für die Demokratie werden können. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir alle sind gefordert, uns damit auseinanderzusetzen“, fordert Joe DosSantos, Chief Data Officer bei Qlik daher in einem Gastkommentar für Elektronik.net auf.

Angst vor Desinformation nimmt zu

Eine im Juli 2021 vom Datenanalyse-Anbieter Qlik durchgeführte Umfrage zeigt: Die Sorge vor derartigen Fake News ist in der Bevölkerung angekommen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Qlik zum Thema Desinformation unter mehr als 2.000 Bürgerinnen und Bürgern hervor. 62 Prozent der Befragten gehen zudem davon aus, dass Falschinformationen mit der zunehmenden Digitalisierung weiter um sich greifen werden; 52 Prozent halten sie für eine große Gefahr für die Gesellschaft.
 
Noch nie waren Informationen so leicht zugänglich wie im digitalen Zeitalter. Es gibt wohl kein Thema, zu dem im Internet nicht zahlreiche Videos, Texte und Fotos zu finden sind. Wie die Umfrage zeigt, glauben lediglich 7 Prozent der befragten Deutschen Informationen und Nachrichten, die sie in sozialen Netzwerken vorfinden. Knapp ein Viertel (24 Prozent) vertraut Informationen, die aus ihrem direkten persönlichen Umfeld stammen. Generell stehen 55 Prozent der Befragten Informationen im Netz aus unbekannter Quelle kritisch gegenüber.
 
„Die Ergebnisse zeigen, dass bei den Befragten eine gewisse Grundskepsis gegenüber unbekannten Quellen und den sozialen Medien vorhanden ist“, so Matthias Linden, Vice President Sales Southern Europe bei Qlik. „Doch dies allein reicht noch nicht aus. Entscheidend ist, wie jeder Einzelne letztendlich mit den Informationen umgeht.“

Über die Studie

Im Zeitraum vom 19. bis zum 21. Juli 2021 führte YouGov im Auftrag von Qlik eine Umfrage zum Thema Desinformation basierend auf Online-Interviews mit insgesamt 2.031 Befragten durch. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Gegenchecks werden selten durchgeführt

Die Umfrage zeigt, dass bei aller Skepsis Informationen aus dem Netz von den Befragten nur selten überprüft werden. 31 Prozent eruieren bei Statistiken und Studien, von wem und wie die Erhebung durchgeführt wurde. Lediglich 24 Prozent der Studienteilnehmer und -teilnehmerinnen geben dagegen an, dass sie Faktenchecks von öffentlich-rechtlichen Medien oder auch von unabhängigen Organisationen nutzen, um Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Ebenfalls 24 Prozent werfen bei Webseiten einen prüfenden Blick auf das Impressum. Bei zweifelhaften Bildern greifen lediglich 10 Prozent der Befragten auf die Bilder-Rückwärtssuche zurück, um eine eventuelle Manipulation aufzudecken.
 
„Was den kritisch-prüfenden Umgang mit Informationen im Netz anbetrifft, gibt es noch viel Luft nach oben. Es ist deshalb enorm wichtig, dass wir das Wissen in die Breite tragen, wie man manipulierte oder gefälschte Informationen und Daten erkennt und was man tun kann, um deren Ausbreitung einzudämmen“, so Linden weiter.

Datenkompetenz als Schlüssel gegen Desinformation

Den Deutschen mangelt es an Datenkompetenz. Wie bereits in dem Artikel Datenkompetenz: Deutschland hinkt im europäischen Vergleich aufgeführt, fühlen sich beispielsweise 43 Prozent nicht adäquat geschult und ausgestattet.
 
Nach den wichtigsten Wegen befragt, auf denen die Bevölkerung im Umgang mit Daten und Informationen fit gemacht werden könne, steht für 49 Prozent der Befragten der aktuellen Qlik Studie die Eigenverantwortung an erster Stelle. Sie halten es für die Aufgabe jedes Einzelnen, sich Daten- und Informationskompetenz anzueignen. Für 45 Prozent sollte das Thema fest in den Lehrplänen von Schulen verankert werden. 35 Prozent finden, Desinformation sollte Teil des Curriculums von Hochschulen und Universitäten sein.
 
Auch die Unternehmen spielen eine wichtige Rolle: 35 Prozent der Befragten fordern, dass Arbeitgeber mit Schulungen am Arbeitsplatz beim Erwerb von Datenkompetenz unterstützen. Des Weiteren erwarten die Befragten entsprechende Informationsangebote von öffentlich-rechtlichen Medien (37 Prozent), Behörden und staatlichen Stellen (36 Prozent) sowie von Anbietern der Erwachsenenbildung (22 Prozent).

Der Grundstein für Datenkompetenz ist gelegt

„Die Tatsache, dass sich die Hälfte der Befragten selbst in die Pflicht nimmt, sich intensiv mit Desinformation und Datenkompetenz auseinanderzusetzen, ist ein guter Anfang. Immer mehr Menschen ist es offensichtlich bewusst, dass sie sich aktiv gegen Desinformation und die daraus entstehende Gefahr für Gesellschaft und Demokratie stemmen müssen“, resümiert Linden. „Doch dazu brauchen wir geeignete Programme und Informationen, die zielgruppengerecht aufbereitet sind. Der Kampf gegen Desinformation und Fake News ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der alle anpacken müssen – von jedem einzelnen Individuum über Schulen, Universitäten und Unternehmen bis hin zu staatlichen Behörden und den Medien.“ (ZDF/Qlik/elektronik.net/futureorg/iovolution)

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